Senat hat die Ortskundeprüfung an neutrale Prüforganisationen übertragen - Schriftliche Prüfung am PC, anschließend mündlicher Teil - Beantragung beim Bürgeramt des jeweiligen
Stadtbezirks
Wer in Berlin Taxi fahren möchte, muss nachweisen, dass er sich in der Stadt gut genug auskennt. Ab sofort ist DEKRA eine von zwei Prüforganisationen, die diese so genannte Ortskundeprüfung
abnimmt. „Die Berliner Senatsverwaltung setzt damit auf unsere Neutralität sowie auf unsere Erfahrung und Kompetenz bei der zeitgemäßen Abnahme von Personenprüfungen“, so Dr. Gerd Neumann,
Mitglied der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH und zuständig für das deutsche Fahrzeug- und Personenprüfwesen der international tätigen Sachverständigenorganisation. „Seit vielen Jahren
nimmt DEKRA beispielsweise in Ostdeutschland Führerscheinprüfungen ab. Die Ortskundeprüfung für Taxifahrer ist vom organisatorischen Ablauf her vergleichbar“, so Dr. Neumann. „Auch die benötigte
technische Ausstattung halten wir bereits für die theoretische Fahrerlaubnisprüfung vor.“ In der Ortskundeprüfung müssen Bewerber um eine Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung nachweisen, dass
sie für ihre Fahrgäste den kürzesten und damit auch den preisgünstigsten Weg ans Ziel kennen. Die Zulassung zur Ortskundeprüfung wird beim Bürgeramt des jeweiligen Stadtbezirks beantragt und vom
Führerscheinbüro des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) erteilt. Bewerberinnen und Bewerber bekommen ihre Prüfstelle genannt und legen dort die zweigeteilte Prüfung ab:
Zunächst muss eine schriftliche Prüfung am PC erfolgreich absolviert werden. Dann, folgt die mündliche Prüfung. Dabei sind virtuelle Fahrstrecken zu bewältigen: Der Prüfer nennt Abfahrts- und
Zielort, der Bewerber beschreibt die Strecke, indem er nacheinander alle Straßen und Plätze benennt, die auf dem kürzesten Weg zum Ziel führen. Bei DEKRA wird die schriftliche
Ortskundeprüfung in Berlin in den Standorten in Tempelhof, Reinickendorf und Hohenschönhausen, die mündliche Prüfung zentral am Standort Tempelhof abgenommen. Die Technische Prüfstelle des DEKRA
e.V. Dresden ist in den sechs ostdeutschen Bundesländern seit 1990 mit Fahrerlaubnisprüfungen beauftragt. Bis Sommer dieses Jahres wurden insgesamt zehn Millionen praktische Fahrprüfungen
abgenommen. Mittlerweile wird die Kompetenz von DEKRA bei Personenprüfungen von den zuständigen Behörden auch in anderen Bereichen nachgefragt. So werden etwa in Sachsen Fischereiprüfungen
abgenommen; die Ortskundeprüfung für Taxifahrer in Berlin ist ein weiteres Beispiel. „Wir sind grundsätzlich in der Lage, unterschiedlichste Personenprüfungen in modernem IT-Umfeld abzunehmen“,
so Dr. Neumann. „Dabei profitieren die Auftraggeber von unserer Neutralität: Die Trennung von Ausbildung und Prüfung schafft Vertrauen und garantiert gleichbleibend hohe
Standards.“