Begrenzt die Arbeitszeit!

8-Stunden-Schichten müssen im Taxigewerbe zur Normalität werden



Von Jan Cassalette

(jan.cassalette@hallo-taxi.de)


Ein jahrzehntelang zu laxer Umgang mit dem Arbeitszeitgesetz trägt Mitschuld an der nicht überall guten Dienstleistungsqualität im Taxigewerbe. Nicht der Gesetzgeber, sondern das Gewerbe selbst und seine Vertreter sollten aus eigenem Interesse für eine 8-Stunden-Schicht kämpfen. 



Als ein sehr fleißiger Kunde des Taxigewerbes wird mir hoffentlich verziehen, dass es Städte gibt in denen ich kein Taxi mehr fahre. Zu oft habe ich all die gruseligen Erfahrungen machen müssen von denen uns unsere unzufriedenen Kunden berichten: Ich werde lautstark genötigt, das erste Taxi in der Schlange zu nehmen obwohl dies aus meiner sich eine unzumutbare Geruchsbelästigung darstellt. Oder ich muss Angst um meine Gesundheit haben wenn Kutscher die Verkehrsregeln sehr großzügig und zu ihren Gunsten auslegen. Ursache für die mancherorts verbesserungswürdige Dienstleistungsqualität dürfte auch sein, dass viele Jahre lang niemand von „normalen“ Arbeitszeiten um die 40 Stunden in der Woche leben konnte. Doch jetzt haben wir den Mindestlohn und auch wenn er noch nicht überall gezahlt werden würde (siehe Beitrag der „IG Bremen“ auf Seite 9), spricht neben der Dienstleistungsqualität auch die Verkehrssicherheit für eine strikte Begrenzung auf 40 Stunden. Niemand ist in der 12. oder 13. Arbeitsstunde am Tag noch genau so konzentriert und freundlich wie in der 2. oder 3.

Vielleicht wäre es einmal eine sinnvolle Aufgabe für die  Verbände darauf hinzuwirken, dass sich Behörden nicht nur die Buchführung genauer anschauen sondern auch die Arbeitszeit der Mitarbeiter. Und bei Selbständigen könnte die Konzessionsverlängerung auch davon abhängig gemacht werden ob man sich dauerhaft verkehrsgefährdend verhält durch viel zu viele Wochenstunden auf „dem Bock“.

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