"Future of Mobility" Studie: Mobilitätssysteme deutscher Städte nur Mittelmaß

Die globale Innovations- und Strategieberatung Arthur D. Little veröffentlicht in diesen Tagen die dritte Ausgabe ihrer Studie „Future of Mobility“. Teil der Erhebung ist auch eine aktualisierte Version des Urban Mobility Index, der die Mobilitätssysteme von 100 Weltstädten anhand von jeweils neun Kriterien der Kategorien Reifegrad, Innovationskraft und Leistungsfähigkeit bewertet. Die in Deutschland analysierten Städte Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart und Hannover gehören nicht zu den Vorreitern und landen im Mittelfeld der Studie.

 

Insgesamt zeigt der Urban Mobility Index deutlich, dass die Mehrzahl der betrachteten Städte nach wie vor ein erhebliches Verbesserungspotential bei der Bewältigung ihrer Mobilitätsherausforderungen hat. Durchschnittlich erreichten sie lediglich eine Punktzahl von 42,3 bei 100 möglichen Punkten. Weltweiter Spitzenreiter ist Singapur (59,3 Punkte) vor Stockholm (57,1), Amsterdam (56,7), Kopenhagen (54,6) und Hongkong (54,2). Nur zehn Städte erzielten mehr als 50 Punkte, darunter acht europäische und zwei asiatische Städte.

 

Bestplatzierte deutsche Stadt war Berlin (49,9) auf Platz 12 gefolgt von München (48.8) auf Platz 14 sowie Frankfurt auf Platz 23 (46,9). Stuttgart (46,3) und Hannover (44,4) kamen auf die Plätze 26 und 35. Bemängelt wurden dabei insbesondere der niedrige Anteil des öffentlichen Personennahverkehrs am Gesamtverkehr, sowie die deutlich überdurchschnittliche CO2-Belastung pro Kopf. Positiv stachen die deutschen Städte jedoch beim Anteil von Fußgängern und Radfahrern im urbanen Bereich, sowie den guten Verkehrssicherheitsstatistiken heraus.

 

Studienautor François-Joseph Van Audenhove, Partner bei Arthur D. Little und Leiter des Future of Mobility Lab, stellt heraus: "Städtewachstum und Umweltbelastungen sind für Städte rund um den Globus wichtige Parameter. Mehr denn je ist die Reform der Mobilitätssysteme eine der zentralen Herausforderungen urbaner Räume. Städte müssen neue Trends schnell antizipieren und umsetzen, um für Bewohner und Investoren attraktiv zu bleiben. Deutsche Metropolen sind im internationalen Vergleich etwa beim Angebot von Carsharing-Angeboten gut. Der öffentliche Nahverkehr ist dagegen eher teuer und bietet geringere Frequenzen als in anderen Ballungszentren. Neue Lösungen werden hier im europäischen Vergleich eher schleppend umgesetzt." 

 

Mit Unterstützung des Partners, International Union of Public Transport (UITP), hat Arthur D. Little zwölf strategische Imperative für Mobilitätslösungsanbieter aufgestellt. Diese sollten bei der Definition von Visionen und Strategien berücksichtigt werden, wenn Anbieter kurzfristig wettbewerbsfähig bleiben und auf lange Sicht in Ökosystemen mit erweiterter Mobilität bestehen wollen. 

 

Die vollständige Studie finden Sie hier zum Download:

http://www.adlittle.de/sites/default/files/viewpoints/180330_arthur_d._little_uitp_future_of_mobility_3_study.min2_.pdf